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Jakob Edwin Bachmann
18.08.1873 – 12.02.1957

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VITA

Als Sohn eines Rechtsanwaltes und bekannten Strafverteidigers in Zürich besuchte Edwin Bachmann die Primar- und Sekundarschulen in Zürich. Schon in der Schule zog es ihn eher zu einem Beruf der Kreativität und so erlernte er die damals noch junge Kunst der Lithographie. Bald nach Abschluss seiner Prüfung zog es ihn hinaus in die Welt, wo er seinem Beruf entsprechende Anstellungen fand. Als enthusiastischer Studius der Naturwunder verbrachte er jede Minute seiner freien Zeit an den Akademien der Künste in Leipzig und München. Anschliessend verbrachte er als Grafiker mehrere Jahre in Paris und besuchte zur Weiterbildung auch die École des Beaux-Arts für Malen und Zeichnen. 

Nach seiner Rückkehr in die Schweiz heiratete er Pauline Leonhard. Aus dieser Ehe kamen seine Kinder Gertrud, Edwin Paul und Edwin Karl zur Welt. Auch konnte er schon bald die Leitung der damals in ganz Europa renommierten Firma Pfister+Meier, Dekorations- und Theatermalerei in Richterswil übernehmen und begann sich privat immer mehr der Malerei zu widmen. Zur Übung kopierte er Gemälde grosser Meister, malte für Kunden Bildnisse ab Fotografien von verstorbenen Angehörigen und brachte dann immer mehr eigene Motive wie Landschaften, Stillleben und religiöse Szenen und auf die Leinwand. 1913 übertrug ihm die katholische Kirchenpflege Richterswil die Aufgabe, die sakralen Bilder für den Neubau ihrer Kirche zu malen. 

Durch den Ausbruch des Krieges (1914-18) wurde auch er durch den Militärdienst zu längeren Unterbrüchen in seiner kunstmalerischen Tätigkeit genötigt. Die Firma Pfister+Meier musste schliessen, da die aus dem Ausland bezogenen Leinwände nicht mehr geliefert werden konnten. Zudem verstarb im Jahre 1915 seine Ehefrau Pauline im Spital Zürich an einer schweren Krankheit. Es war eine Schaffenszeit, in der man ihn den ‚grauen Bachmann’ nannte, da seine Bilder wenig Licht zeigten. Immer wieder kämpfte er mit inneren Zweifeln, ob er mit seiner Arbeit den rechten Weg beschritten hatte.

Ein Jahr nach dem Verlust von Pauline ehelichte Jakob Edwin die Krankenschwester Fanny Flütsch. Aus dieser zweiten Ehe erwuchsen fünf Knaben: Hans, Walter, Werner, Hermann und Rudolf. Bestärkt von seiner jungen Frau, wandte sich der Künstler nach Ende des Krieges endgültig dem Beruf des Malers zu. Die Familie übersiedelte nach Weesen. Er liebte es, in freier Natur seine Eindrücke auf den Skizzenblock zu bannen und in seinem Atelier erlebnisnah auf die Leinwand zu bringen. Seine Wanderungen führten ihn nun auch in die Berglandschaften rund um den Walensee und ins Glarnerland wo er eindrückliche Motive für seine Skizzen fand. Immer mehr interessierten ihn auch die Menschen und Tiere, die er beobachtete. So kam es, dass er sich ernsthaft mit der Bildnis- und Figurenmalerei auseinandersetzte.

1923 wurde er von der Firma Alois Eberhard, Theatermalerei, Weesen, als Kunstmaler mit Verantwortung für die künstlerische Gestaltung der auszuführenden Arbeiten engagiert. Dies regte ihn an, auf Abschnitten von Theaterleinen auch selber romantische Szenen in Leimfarbe zu fertigen. Seine Familie und die Malerei waren sein ganzer Lebensinhalt. Immer mehr war auch sein Können als Portraitmaler gefragt, wodurch er mit dem Ehepaar O. Brändli-Merki aus Zürich in Kontakt kam. Herr Brändli war vom entstandenen Bildnis seiner Frau und dem künstlerisch vielseitigen Können des Malers derart begeistert, dass er Aufträge vermittelte und sich über viele Jahre als Mäzen der Kunstmalerfamilie erwies.

1929 konnte Jakob  Edwin Bachmann in ein Eigenheim in Pfäffikon am Zürichsee übersiedeln. Mit dem Skizzenblock erkundete er Landschaft und Berge bis hinüber ins Urnerland und brachte das Erlebte in seinem Atelier auf die Leinwand. Viele seiner Arbeiten wurden auch als Postkarten in die ganze Welt verschickt. Im Kreise seiner Familie konnte er sich intensivem Schaffen an der Staffelei widmen.

Ein zweiter grosser Schicksalsschlag traf den Künstler 1940 mit dem frühen Tod seiner zweiten Ehefrau Fanny. Edwin Bachmann lebte und arbeitete bis 1947 alleine, dann zog er zu seinem Sohn Werner und dessen Familie nach Freienbach SZ. Noch bis 1952 malte er intensiv an seiner Staffelei und verstarb im Januar 1957 im Alter von 84 Jahren.

Daten

  • 1873 in Zürich geboren, Ausbildung als Lithograph

  • Auslandaufenthalte Leipzig, München, Paris mit Studien an den Akademien und Ecole des Baux Arts.

  • 1895 (ca.) Rückkehr in die Schweiz. Heirat mit Pauline Leonhard. Aus dieser ersten Ehe entstammen die Kinder Gertrud, Edwin Paul und Edwin Karl.

  • 1899 (ca.) Umzug nach Richterswil. Anstellung bei der Firma Pfister+Meier als Chromo-Graphiker und Maler. Nebenberuflich als Kunstmaler tätig.

  • 1915 verstarb seine Ehefrau Pauline im Spital Zürich an einer schweren Krankheit. 

  • 1916 ehelichte Jakob Edwin die Krankenschwester Fanny Flütsch. Aus dieser zweiten Ehe entsprangen fünf Knaben: Hans, Walter, Werner, Hermann und Rudolf. 

  • 1923 Umzug nach Weesen, Anstellung in der Firma Anton Eberhard und Söhne (heute Eberhard Bühnen, Ebnat Kappel)

  • 1929 Umzug in ein Eigenheim an der Hinterhofstrasse 16, Pfäffikon

  • 1940 Ehefrau Fanny verstorben

  • 1947 zog er nach Freienbach zum Sohn Werner aus zweiter Ehe

  •  Jakob Edwin Bachmann hat gemalt bis 1952 und ist 1957 gestorben. Seine letzte Ruhestätte fand er neben seiner Ehefrau Fanny auf dem evangelischen Friedhof in Wollerau.

Gedenkausstellungen

1985 Pfäffikon/SZ Gedenkausstellung statt. (Siehe auch Bachmann Hermann).

​1997 Horgen ....

Jakob Edwin Bachmann ist:

Vater von Edwin Paul Bachmann, Edwin Carl Bachmann und Hermann Bachmann

Grossvater von Ursula (siehe Bachmann Edwin Paul), Werner (siehe Bachmann Werner) und Anna Maria (siehe Bachmann Hermann)

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Von Jakob Edwin Bachmann 1936 selbstverfasste Biographie​

..."Seit langer Zeit schon drängt es mich, einiges über mein Schaffen niederzuschreiben. Nicht um Reklame zu machen oder aus Eigendünkel, sondern um meinen Freunden und Anhängern meiner bescheidenen Kunst Einblicke zu geben, wie ich überhaupt Maler wurde ....

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Signatur

Jakob Edwin Bachmann signierte seine Bilder mit seinem zweiten Namen Edwin, mit dem er auch im Alltag angesprochen wurde. Jahreszahlen findet man neben seinen Signaturen selten. Hinsichtlich der Signatur blieb er nicht konsequent. Später fügte er oft das Wort Pinx hinzu, was 'Kunstmaler' bedeutet. Manchmal findet man einzig ein P, das oft zu Verwirrung führt, da sein Sohn Edwin Paul ebenfalls gemalt hat. Charakteristisch ist aber das Hinunterziehen des Buchstabens h und der lange Unterzug des letzten Buchstabens seines Namens, der die Signatur unterstreicht.

 

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Aus seinem Schaffen

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